Es ist Dienstagmorgen. 36 Schüler und zwei Lehrer des Helene-Lange-Gymnasiums sitzen jedoch nicht wie gewöhnlich in der Schule, sondern warten mit gepackten Koffern, gedownloadeten Netflixfilmen und aufgeregt redend auf den Reisebus. Eine Fahrt nach Hamburg, 38 eingecheckte Koffer, etwas Freizeit und einige unbestätigte Verdächtigungen auf Waffen am Körper oder giftige Stoffe im Rucksack später sitzen wir in einem mehr oder weniger komfortablen Flugzeug auf einem mehr oder weniger komfortablen Flug nach England.
In Framlingham angekommen, werden dann alle von ihren Gastfamilien zur ersten Nacht im englischen Heim abgeholt. Halbwegs ausgeschlafen treffen wir uns am nächsten Tag für einen Ausflug zum Castle von Ed Sheerans berühmten Song „Castle on the hill“. Anschließend fahren wir nach Southwold. Dort besichtigen wir Kälte und Wind trotzend die Stadt.
Am darauffolgenden Tag reisen wir nach Great Yarmouth, einer Seebadstadt, in der wir ein Sealife Center besuchen, nachdem Herr Noack und Frau Zahrnt uns darauf aufmerksam machten, dass man die Fische weder essen noch füttern darf. In vielen Aquarien leben dort Seepferdchen, Fische, Seesterne, Schildkröten und Rochen.
Am Freitag fahren wir nach Cambridge. Frau Zahrnt gibt eine kleine Führung, bei der sie uns ein paar Fakten zur Cambridge University und deren Colleges näherbringt. Danach haben wir noch Zeit, alleine durch die Straßen zu stromern, tausende Fotos zu schießen, Souvenirs zu kaufen und Klos zu suchen, die etwas „eleganter“ sind als die öffentlichen. Zurück bei der Thomas-Mills-Highschool werden wir dann in das Wochenende mit der Gastfamilie entlassen.
Am Montag haben wir dann unseren ersten englischen Schultag mit PE, also Sport am Nachmittag. Die Jungen sollen Fußball spielen und die Mädchen Rounders, was Brennball sehr ähnlich ist. Jedoch können sich im Laufe der Stunde immer mehr Mädchen für das Fußballspiel begeistern. England gewinnt schließlich gegen Deutschland.
Am Dienstag reisen wir dann zum letzten Ausflug nach Norwich, wo wir ein weiteres Castle besichtigen. Es gibt dort Ausstellungen zum alten Ägypten, zu der Wikingerzeit, ausgestopften Tieren und Porzellan. Danach haben wir erneut Zeit, in Dreiergruppen herumzubummeln und die letzten englischen Pfund zu verprassen. Am Tag darauf heißt es dann Abschied nehmen. Bei letzten, allerletzten und allerallerletzten Umarmungen wird die ein oder andere Träne vergossen, denn in dieser Woche voller neuer Erfahrungen und Erlebnisse sind viele Freundschaften geschlossen worden. Als wir dann viele Stunden und ein verspätetes Flugzeug später unsere Eltern in die Arme schließen dürfen, ist der Englandaustausch wirklich vorbei. Aber ich bin mir sicher, wir werden uns alle noch lange an diese schöne Zeit erinnern.