Fünf Schüler als Kämpfer – die Bühne der Aula ihr Ring – ein Duell über drei Runden: Das war der Textbattle vor den Osterferien.
Herr Kadow-Leder eröffnete auf unkonventionelle Weise den Textbattle, der sich jedes Jahr mit dem Hela-Lyrikpreis abwechselt. Dies tat er mit einem möglicherweise nicht ganz perfekt wiedergegebenem Zitat von Herrn Osbahr (der als Ehrengast im Publikum saß), in dem Worte wie ,,Digga“ und ,,voll krass“ vorkamen. Gemeinsam mit Frau Bobsin führte Herr Kadow-Leder durch die Veranstaltung.
Nachdem sich alle Kandidaten mit kleinen Reimen vorgestellt hatten, ging es in die erste Runde, in der jeder seinen Text zum Thema ,,Ein Stück vom Glück“ vortragen sollte. Anschließend sollte die Jury, welche ganz Let`s-dance-like mit Zahlen der Nummern 1-10 ausgestattet war, eine Bewertung abgeben.
Nacheinander gaben Johannna F. (Q1a), Julia H. (Q1b), Pia V. (Ea), Jakob S. und Luca G. (beide 9c) ihre selbst geschriebenen Werke zum Besten, wobei besonders Jakob herausstach, der mit seinem nachdenklich, ironisch, amüsanten Stück tosenden Applaus erntete. Auch Luca überzeugte mit ihrem coolen Vortrag und ihrer Definition von Glück, mit der sie die höchste Punktzahl erreichte. Aber ebenso Julia, die mit ihrer gelassenen Redeweise kein bisschen aufgeregt schien, Pia mit ihrer gefühlvollen, spannenden Vortragsart und Johanna mit ihrem ungewöhnlichen emotionalen Schreibstil brachten das Publikum zum Klatschen.
In einer Pause, in welcher Mattis am Klavier sowie mit Gesang und Florens an der E-Gitarre für die musikalische Abwechslung sorgten und die Stimmung auflockerten, konnte sich die Jury, Jelke S., Katja K., Martje R. (alle aus der Q2b) sowie Tenaya B. und Dania R. (beide Q2a) beraten, während die Poeten verschnauften.
Durch einen Punktegleichstand gelangten alle Teilnehmer in die zweite Runde, in der sich alle Werke um das Wort „Mutausbruch“ drehten. Johanna erhielt für ihren Text 34 Punkte, wobei besonders das überraschende Ende Gefallen fand. Pia überragte mit ihrer Schauspielleistung und einem erneut unerwarteten Schluss. Bei Jakobs Text, der spannend, mit sarkastischem Unterton und irgendwie genial war, wurde ein neuer Rekord von 48 Punkten eingeholt. Julia überzeugte mit einem Stück über die Risiken und Möglichkeiten des Lebens und Luca legte in der zweite Runde mit ihrer Poetry zur Botschaft ,,Sei du selbst“ ein sehr gelungenes Ende hin.
Nach einem weiteren Song wurde bekanntgegeben, wer es ins Finale geschafft hatte: Luca und Jakob, die zwei jüngsten Teilnehmer, waren deutlich die beiden Finalisten geworden.
Luca hatte sich in der freien Textwahl an eine kritische Auseinandersetzung des Themas „Soziale Medien“ gewagt, in der sie mit Wortgewandtheit und Leichtigkeit ihre Sichtweise zum Ausdruck brachte.
Jakob trug ein rhythmisch gesprochenes Stück vor, das vom Weltuntergang zu handeln schien, der dann doch nur ein Traum war. Auch in diesem gereimten Text gab es Anspielungen auf soziale Medien und Handys, und der Interpret zeigte abermals, dass er wie seine Gegnerin äußerst gut mit Worten umgehen kann.
Während sich die Jury wieder zurückzog, spielten Florens und Mattis mit ,,American Dream“ ihren letzten Song. Dann wurde verkündet, dass erneut ein Punktegleichstand herrschte. Belustigt wurde Herr Jarre gefragt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit denn wäre. Um es abzukürzen: Wahrscheinlichkeiten sind kompliziert! 😉
Letztendlich wurden beide Neuntklässler zu den Siegern gekürt und nahmen stolz ihren Geldpreis von jeweils 150 Euro entgegen (der edle Spender der Preise P. Schulz saß ebenfalls als Ehrengast im Publikum). Dann wurde noch einmal kräftig für alle Teilnehmer geklatscht, gejubelt und geschrien. Und am Ende waren sie alle ein bisschen die Gewinner. Wir Zuschauer auch, denn es hat wirklich Spaß gemacht, all diesen Talenten zuzuhören, die mit ihren Worten ganze Welten erschaffen können.